Steigende Gewaltbereitschaft, Demonstrationsrecht, Bodycams und die Frauenquote bei der Polizei….
Zu diesen und vielen weiteren Themen erhielt die Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller in einem circa einstündigen Insta-Live mit der Polizeibeamtin Diana Arnold wertvolle Informationen aus erster Hand.
In den letzten Jahren ist in Deutschland eine Diskussion um das Thema „Polizei und Gewalt“ verstärkt in Gang gekommen. Hierbei geht es nicht nur um Gewaltausübungen durch die Polizei, sondern vor allem auch um Gewalt gegen Polizeibeamte. Wie die Tübinger Polizeibeamtin und stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei in einem Insta-Live mit der Kirchheimer Landtagsabgeordnete Pfau-Weller berichtete, nahm letztere seit Beginn der Pandemie tendenziell eher noch zu. „Sorge und Frust in der Bevölkerung sind groß, und leider versuchen zunehmend auch Rechtsextremisten und Verschwörungsideologen dies zu instrumentalisieren. Bei Corona-Spaziergängen und Demonstrationen wird teilweise schon im Vorfeld durch die sozialen Medien zu Gewalt aufgerufen.“ Aber nicht nur bei der Polizei, auch in anderen Bereichen gäbe es vermehrt Gewaltbereitschaft und Respektverlust, so Diana Arnold, zum Beispiel in Krankenhäusern, Schulen, bei Rettungs- und im öffentlichen Dienst. Sowohl Dr. Natalie Pfau-Weller als auch die Polizeibeamtin sehen diese Entwicklung mit Sorge.
Die stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei konnte aber auch über positive Entwicklungen berichten. Der Frauenanteil in der Polizei liegt bei Neueinstellungen bei fast 50 Prozent und jeder dritte Beamte in Baden-Württemberg habe inzwischen Migrationshintergrund.
„Generell sind Polizeibeamtinnen und -beamte mit Migrationshintergrund mit ihren Kenntnissen über Mentalität und Kultur anderer Länder sowie fundierten fremdsprachlichen Fähigkeiten im Einsatzalltag eine wertvolle Unterstützung,“ so Arnold. Sie selbst sehe sich immer noch als „Freund und Helfer“ und ihr sei Präventionsarbeit, wie zum Beispiel Verkehrserziehung, Sensibilisierung für Hetze und Gewalt im Netz etc. besonders wichtig. Des Weiteren berichtete sie über den Einsatz von Bodycams und die Kennzeichnungspflicht der Polizei.
Die dreifache Mutter erzählte den vielen interessierten Zuhörern auch, wie Familie und Beruf trotz unterschiedlichster Arbeitszeitmodelle bei der Polizei vereinbart werden können. Teilzeit sei möglich und sie könne sich jederzeit auf verständnisvolle Kollegen verlassen, die ihr den Rücken stärken.
Ihr Wunsch an die Politik: „Die Polizei braucht flexible Stellen und einen kontinuierlichen Einstellungs-Korridor und auch die Erschwerniszulagen sollten erhöht werden.“ Die Landtagsabgeordnete Dr. Pfau-Weller wird die Anregungen mit in den politischen Dialog einfließen lassen und versprach, sich weiterhin für einen respektvollen Umgang miteinander, für innere Sicherheit und für die Stärkung von Familien einzusetzen.