Familienpflege, ein Beruf mit Herz und Hand!

Familienpflege

Ein unvorhersehbares Ereignis oder plötzliche Schicksalsschläge innerhalb der Familie, wie etwa Tod, Trennung, schwerwiegende körperliche oder psychische Erkrankungen oder vorübergehende Überforderung, können das Familienleben grundlegend auf den Kopf stellen.

Die katholische Familienpflege Esslingen-Nürtingen setzt sich mit großem Engagement dafür ein, Familien in solch prekären Notsituationen die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen, um das Familienleben zu stabilisieren und Elternteile zu entlasten.

Bei ihrem Besuch der Familienpflegeeinrichtung Nürtingen konnte sich die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller einen persönlichen Eindruck von der wichtigen Arbeit der Einrichtung verschaffen. Die katholische Familienpflege bietet zeitweise Unterstützung im Alltag, sei es im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung. Zudem ist sie bei Risikoschwangerschaften und Entbindungen zur Stelle. Ziel ist es, Familien bestmöglich zu unterstützen und sie auch bei Behördengängen und anderen Alltagssituation zu begleiten.

Die Geschäftsführerin der Einrichtung, Bettina Betzner, betont angesichts zunehmender Krisen und gesellschaftlicher Veränderungen den steigenden Bedarf an Fachkräften im Bereich Familienpflege. Die Folgen der Corona-Pandemie und die Zunahme psychischer Erkrankungen und Multiproblemlagen in Familien belasten diesen Bereich zusätzlich. Allerdings gibt es aufgrund mangelnder qualifizierter und gut ausgebildeter Fachkräfte viele Familien, die keine Unterstützung erhalten können. In Baden-Württemberg existieren nur noch zwei Berufsschulen in freier Trägerschaft, die sich der Ausbildung von Haus- und Familienpflegekräften widmen.

Im Gespräch äußerte Frau Betzner ihre Besorgnis über die vor kurzem beschlossene Streichung des Landeszuschusses für Übernachtungspauschalen für Blockschüler und Blockschülerinnen. Diese Maßnahme könnte dazu führen, dass der Beruf für potenzielle Auszubildende an Attraktivität verliert. Und Schulen aufgrund sinkender Schülerzahlen nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können.

Besonders prekär sei dies in Anbetracht des hohen Bedarfs an Fachkräften in der Haus- und Familienpflege, warnt die Geschäftsführerin.

Dr. Pfau-Weller sicherte zu, sich der Problematik anzunehmen und Kontakt mit dem Sozialministerium aufzunehmen.