Fachrunde „Zuhause, statt teuer“ mit Ministerin Nicole Razavi
Auf Einladung von Dr. Natalie Pfau-Weller, MdL und der Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen eG trafen sich am vergangen Montag Vertreter aus der Bau- und Wohnungswirtschaft, Bürgermeister und kommunale Mandatsträger zu einer Gesprächsrunde mit Ministerin Nicole Razavi, Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen, im Quartier wirRauner.
Wie wollen wir in Zukunft wohnen? Vor welchen Herausforderungen stehen unsere Kommunen und die Wohnungswirtschaft? Und was kann das Land Baden-Württemberg dazu beitragen, damit bezahlbarer und ausreichender Wohnraum möglich wird? Diese und andere Fragen stellte Dr. Pfau-Weller, selbst Mitglied im Ausschuss Landesentwicklung und Wohnen des Landtags von Baden-Württemberg, den Teilnehmern der Diskussionsrunde: Nicole Razavi, Ministerin für Landes-entwicklung und Wohnen Baden-Württemberg, Verbandsdirektorin vbw, Dr. Iris Beuerle, und Kreisbau-Vorstandssprecher Bernd Weiler.
„Bezahlbarer Wohnraum für alle“ ist den Teilnehmern der Gesprächsrunde ein besonderes Anliegen. Die Hindernisse aber sind der Experten-Runde bekannt: Mangelnde Fläche, überlastete Bauämter, Preissteigerungen teilweise bis zu 80%, lange Baugenehmigungsverfahren und verschiedene Gesetze und Verordnungen sowohl auf Landes- als auch Bundesebene.
Das neu gegründete Ministerium für Landesentwicklung Wohnen wolle mehr tun für innovatives, umweltfreundliches und nachhaltiges Bauen, so die Ministerin. Dafür benötige es neue Ideen, neue Technologien und ambitionierte Konzepte. „Wir müssen kreativ sein, neu denken und innovative Ansätze finden, was aber auch ein Umdenken in der Gesellschaft erfordert.“ Als Stichworte nannte Razavi Aufstockung, Modernisierung, Modularbau, Durchmischung der Quartiere, Unterstützung des Wohnungstauschs und eine Renaissance der Baukultur.
„Jede Wohnung zählt auf dem Weg zu bezahlbarem Wohnraum.“
Darüber hinaus gelte es „schlanker“ zu werden, das Baurecht zu überprüfen und innovatives Bauen zur fördern. Auch Dr. Pfau-Weller sieht die Notwendigkeit, die aktuelle Landesbauordnung auf den Prüfstand zu stellen und auf „unnötige“ Baunormen, Auflagen und Materialanforderungen hin zu überprüfen. Des Weiteren müsse Landeswohnraumförderung in enger Abstimmung mit den Kommunen erfolgen, denn Förderprogramme sollten passgenau sein, so die Landtagsabgeordnete.
Die Beteiligten der Gesprächsrunde begrüßten ausdrücklich die Einrichtung des neuen Ministeriums und unterstrichen dessen Bedeutung bei der Erfüllung von zentralen Gestaltungs- und Zukunftsaufgaben. “Wohnen betrifft alle Menschen im Land und ist die soziale Frage unserer Zeit,“ so die Ministerin abschließend.