Erkenbrechtsweiler zeigt Zusammenhalt
CDU-Abgeordnete Dr. Natalie Pfau-Weller im Gespräch mit mittelständischen Unternehmen über Bürokratie, Fachkräftemangel und Energiekosten
Der mittelständische Wirtschaftsstandort Erkenbrechtsweiler zeigt einmal mehr seinen starken Zusammenhalt. Bei einem Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Natalie Pfau-Weller in den beiden Unternehmen Topex GmbH und Hermann Doster GmbH wurde deutlich, wie wichtig es für die Region ist, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam Lösungen für die drängenden Probleme der Gegenwart zu finden.
Gemeinsam gegen die Herausforderungen
Obwohl die beiden Unternehmen in verschiedenen Sektoren tätig sind, teilen sie viele Herausforderungen. Die Topex GmbH, spezialisiert auf individuelle Teilekennzeichnung und innovative Fertigungslösungen, steht vor der Aufgabe, hochqualifizierte Fachkräfte zu finden, die den hohen technischen Anforderungen gerecht werden. Geschäftsführerin Karin Schwarz berichtete von den Schwierigkeiten, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten, was in einem technisch anspruchsvollen Umfeld wie Topex besonders problematisch ist.
Bei der Hermann Doster GmbH besteht auch das Problem der fehlenden hochqualifizierten Fachkräfte. Das Unternehmen produziert Drahtbiegeteile und Federn, zusätzlich sind dort ungelernte Arbeitskräfte von der Konkurrenz des Bürgergeldes betroffen. Geschäftsführer Frank Doster erklärte, dass die angebotenen Arbeitsplätze nicht die gleichen finanziellen Anreize wie das Bürgergeld, ohne Arbeit bieten, was die Rekrutierung von Mitarbeitern für diese Arbeitsplätze erschwert. Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass der Zusammenhalt der Firmen in Erkenbrechtsweiler und das starke regionale Netzwerk dabei helfen werden, auch diese Hürde zu überwinden.
Bürokratie und Fachkräftemangel: Gemeinsame Belastungen
Ein weiteres zentrales Thema war die zunehmende Bürokratie, die für beide Unternehmen eine erhebliche Belastung darstellt. Besonders die komplexen Anforderungen durch das Lieferkettengesetz und die Datenschutzverordnung sind für kleinere Unternehmen wie Topex und Doster eine enorme Herausforderung. Karin Schwarz von Topex betonte, wie schwierig es sei, den administrativen Aufwand zu bewältigen, ohne wertvolle Ressourcen zu binden, die in die Produktion und Entwicklung fließen müssten.
„Der bürokratische Aufwand ist für uns als mittelständisches Unternehmen nicht tragbar“, sagte Schwarz. „Die Politik muss dringend Maßnahmen ergreifen, um die Bürokratie abzubauen und den Mittelstand zu entlasten.“
Energiekosten und Automobilindustrie: Branchenübergreifende Sorgen
Ein spezielles Thema bei der Hermann Doster GmbH sind die stark gestiegenen Energiekosten, die insbesondere energieintensive Produktionsprozesse betreffen. „Die hohen Energiekosten treffen uns hart und belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit“, erklärte Frank Doster.
Für Topex hingegen sind die Herausforderungen der Automobilindustrie, als einer ihrer wichtigsten Kunden, von besonderer Bedeutung. Die Schwäche der Branche und die Unsicherheiten rund um die Zukunft der Automobilindustrie wirken sich auch auf die Auftragslage von Topex aus. „Die Automobilbranche ist ein wichtiger Pfeiler unserer Kundenstruktur. Wenn diese Branche schwächelt, spüren wir das direkt“, so Karin Schwarz.
„Wir müssen die Negativspirale beenden“
Dr. Natalie Pfau-Weller zog nach den Gesprächen ein klares Fazit: „Die Politik muss endlich handeln und die Negativspirale stoppen. Bürokratieabbau, Unterstützung bei den Energiekosten und der Fachkräftemangel – das sind die zentralen Herausforderungen, die wir als Politiker anpacken müssen, um unseren mittelständischen Unternehmen Perspektiven zu geben.“
Der Besuch in Erkenbrechtsweiler hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft ist, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zu sichern. Der Zusammenhalt der Unternehmen in der Region bleibt dabei ein entscheidender Faktor.